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Zum Baum des Lebens

13. August 2016 – 13:59

Glimmende Savanne und eiskalte Wasserfälle: Der Süden Tansanias bietet Abenteuer und Natur abseits der großen Safarirouten

Tansania, das sind endlose Graslandschaften, das ist das Stampfen der Gnu-Herden, das ist Wildnis. »Je mehr Zeit verging, je weiter wir fuhren, in immer neuen Schleifen, nach dem richtigen Weg suchend, um so unruhiger wurde ich. Seit dem Morgen waren wir keinem Menschen mehr begegnet.« So beschrieb der polnische Afrikakorrespondent Ryszard Kapuscinski, der in den vier Jahrzehnten seines Schaffens zu einer Art kritischem Botschafter des Kontinents wurde, in seinem Klassiker »Afrikanisches Fieber« das Tansania des Jahres 1962. Doch das war die Serengeti. Statt einer Savanne gilt es heute nach der Ankunft in Daressalam erst einmal einen Dschungel zu durchdringen, der aus Blech ist. weiterlesen…

Südafrikas wilde Küste

17. September 2013 – 09:08

Auf einer Wanderung entlang der Wild Coast grüßen Delfine und Wale, Medizinmänner und Touristenführer, Aussteiger und Visionäre. Wer sich Zeit nimmt, lernt das Land zu verstehen

Grün, saftig grün, sind die Hügel, die landeinwärts bis zum Horizont rollen und zur See hin im tiefen Blau des Indischen Ozeans abrupt versinken. Die weiße Gischt der südafrikanischen Wild Coast, dem Küstenabschnitt zwischen East London und Durban, der seinen wilden Namen nicht von ungefähr hat, sieht man erst kurz vorm Strand. Doch davor wartet immer noch mindestens ein verborgenes Tal, ein steiler Abstieg und ein schweißtreibender Aufstieg. weiterlesen…

Per SMS ins Paradies

22. Juni 2012 – 14:48

Mosambik startet Image-Kampagne und verlost ein Inselparadies für 25 Jahre

Vom Himmelbett reicht der Blick vorbei an ein paar Kokospalmen direkt auf den weißen Sandstrand. Dort legen die hölzernen Daus der Fischer mit ihren riesigen Trapez-Segeln an, Frauen tragen den Fang des Tages – größtenteils kleine, herings- und makrelenartige Fische – in Schüsseln auf dem Kopf ins Inselinnere. Ihre Spuren im Sand wird in ein paar Stunden die Flut wieder wegtragen, das Paradies wirkt auf der mosambikanischen Insel Benguerua ganz nah. weiterlesen…

Wüstenelefanten muss man suchen

8. Mai 2012 – 18:52

In Afrika leben nur noch zwei Populationen der Wüstenelefanten. Um sie in Namibia frei zwischen Trockenflüssen und Farmen zu sehen, brauchen Touristen Geduld.

Elefanten können so leise auftreten, dass man sie kaum bemerkt. So ging es einer Engländerin: Vertieft in ihr Buch saß sie auf der Terrasse vor ihrem Ferienhäuschen, als nur wenige Meter neben ihr eine ganze Herde Elefanten vorbeizog. Erst ein Jungtier am Ende der Herde erschrak – und trötete so laut, dass die englische Touristin nach drinnen flüchtete. weiterlesen…

Ein Weingut mitten in Kapstadt

18. März 2012 – 18:41

Südafrikas ältestes Weingut liegt mitten in der Millionen-Metropole Kapstadt. Napoleon war Stammkunde, genau wie Friedrich der Große. Heute dürfen Touristen frei durch die Felder spazieren, auf den Wiesen picknicken – und den Wein verkosten.

Matt glänzen die blauen Reben in der Mittagssonne. Selbst am Kap der Stürme weht nur ein laues Lüftchen durch die knorrigen Eichen, die die Weinberge säumen. Eingerahmt in ein Tal am südlichen Hang des Tafelbergs wirkt Groot Constantia, das älteste Weingut Südafrikas, wie ein ländliches Idyll – und liegt doch mitten in Kapstadt. weiterlesen…

Revolution in der Wüste

6. März 2012 – 07:49

Ein privates Naturreservat in Namibia wird zum Modell für nachhaltiges Wirtschaften

Der Losberg, der mit knapp 2000 Metern Höhe das 172 000 Hektar große NamibRand Nature Reserve überragt, strahlt noch stahlblaue Kälte aus. Die Fläche davor ist bereits wohlig warm, rapide steigt die Sonne höher, die Kühle der Nacht weicht der Hitze des Tages. Eine kleine Herde Spießböcke trottet gemächlich über den Dünenrücken, rupft ein paar Grashalme aus dem feinen, roten Sand und starrt dann gelassen in die Kameras der Besucher. Auch die Zebras äugen mit ein paar Metern Abstand neugierig durch die offene Eingangstür in den Konferenzraum, auf der die Parkmacher gerade ihr Nachhaltigkeitskonzept erklären. weiterlesen…

Stürmische Küste, geschütztes Land: Namibias Wüsten sollen leben

7. Februar 2012 – 09:42

Seit einem Jahr ist Namibias Atlantikküste durchgängig durch Nationalparks geschützt. Ein ambitioniertes Projekt in einer extrem trockenen Gegend: Zwischen der angolanischen Grenze im Norden und der südafrikanischen im Süden erstreckt sich in einem 50 bis 160 Kilometer breiten Streifen die Namib, die älteste Wüste der Welt. „Der Ort, an dem Nichts ist“, wie die Nama das karge Land nannten, liefert trotz seiner Kargheit verblüffende Naturschätze für Entdeckungsreisende. weiterlesen…

Von Wilderern zu Tierschützern

6. Dezember 2011 – 10:02

Namibias Wüsten-Nashörnern auf der Spur

Martin Nawaseb erzählt auch die groteskesten Geschichten so ruhig und unaufgeregt, wie andere vom Kaffeetrinken bei den Großeltern berichten. Der 38-Jährige ist Teamleiter einer drei-köpfigen Nashorn-Forschungsgruppe in der Namib, der ältesten Wüste der Welt. Kleiner dürfen die Einheiten nicht sein, denn die Tiere sind gefährlich. Von den beiden afrikanischen Nashornarten ist das Spitzmaulnashorn zwar das kleinere, doch gleichzeitig auch das aggressivere. Die Tiere sind extrem kurzsichtig, hören und riechen aber sehr gut. Fühlen sie sich bedroht, rennen sie weg – oder gehen mit dem Horn voraus zum Angriff über. Letzteres kann für Menschen tödlich enden, doch Nawaseb scheint das nicht zu beeindrucken. weiterlesen…

Antilopen statt Armee-Camps

1. November 2011 – 21:24

Der Kavango Zambezi Transfrontier Park ist Afrikas jüngstes und größtes Naturschutzgebiet – und Hoffnung für eine ganze Region

Wie in einer alten, verzogenen Glasscheibe spiegelt sich die Morgensonne über dem Sambesi. Bäume, Büsche, Schilf, alles ist jetzt doppelt zu sehen – selbst die zwei Fischer, die von ihrem Einbaum Tilapia-Barschen nachstellen. Nur die Strömungskanten des mehrere hundert Meter breiten Stroms nehmen den Konturen dieses Kunstwerks die Schärfe. Im August haben Angola, Sambia, Simbabwe, Botsuana und Namibia nach jahrelangen Vorbereitungen gemeinsam die Kavango-Zambezi-Transfrontier Conservation Area (KaZa) ausrufen. Mit fast 300 000 Quadratkilometern ist es das größte Naturschutzgebiet Afrikas, doch es sind nicht die Zahlen, die hier wichtig sind. weiterlesen…

Sanfte Giganten für sanften Tourismus – Eine Tour durch den Addo Elephant National Park

7. September 2011 – 22:31

Die Südafrikaner können von Glück reden, dass Philip Jacobus Pretorius seine Arbeit nicht ganz genau erledigte. Der Elefantenjäger war von der Regierung 1919 abgestellt worden, um die Elefanten rund um die Farmgemeinde Addo unweit der Hafenstadt Port Elizabeth am Indischen Ozean auszurotten. Immer mehr Siedler brauchten immer mehr Ackerland, auf dem sich die Dickhäuter aus Mangel an natürlichem Lebensraum wie der sprichwörtliche Elefant im Porzellanladen verhielten und für reichlich Schaden sorgten. Bis 1920 schoss Pretorius 114 Elefanten, dann setzte ein Umdenken ein. Für die letzten elf Ãœberlebenden wurde 1931 schließlich auf gerade einmal 2000 Hektar ein Schutzgebiet gegründet – der Addo Elephant National Park. weiterlesen…

Südafrikas “wunderbarer Ort”: Der Isimangaliso Wetland Park

31. Mai 2011 – 08:13

Nelson Mandela bewundert den Isimangaliso Wetland Park für seine Elefanten, Nashörner, Quastenflosser und Wale. Die UNESCO hat das Sumpf-Schutzgebiet im östlichsten Zipfel Südafrikas allerdings aufgrund viel kleinerer Bewohner zum Welterbe erklärt. Der berühmteste Vertreter ist ein Zwerg-Chamäleon. Gemeinsam mit Nilpferden und Krokodilen lockt der nur zehn Zentimeter lange Winzling immer mehr Gäste in den fünf Ökosysteme umfassenden Park. weiterlesen…

Sie reiten schneller als SMS

10. April 2011 – 09:18

Im Hochland Lesothos gibt es nur wenige Autos und kein Handynetz. Auf Ponytouren lernt man Land und Leute kennen – und wird zum Teil der Nachrichtenkette.

Rock rührt sich nicht. Keinen Zentimeter weiter will sich das Basotho-Pony der Schlucht nähern, die der Makhaleng-Fluss Hunderte Meter tief in den Fels des umliegenden Gebirgsplateaus geschliffen hat. Der Abstieg auf den Serpentinenpfaden ist halsbrecherisch, das Zögern des Ponys verständlich. weiterlesen…

Ein Einbaum für den Lebensunterhalt

26. August 2010 – 13:28

Im Okavango-Delta hat eine dörfliche Kooperative den Tourismus selbst in die Hand genommen

Ein Einbaum-Boot durch das weite Schilflabyrinth des Okavango-Deltas zu steuern ist für die meisten Männer vom Volk der Bayei keine große Kunst. Dabei ist es in den vergangenen Jahren nicht gerade einfacher geworden, denn die meisten Mokoros, wie die schlanken Stak-Boote genannt werden, sind inzwischen aus Plastik und damit viel wackeliger als die schweren, tiefliegenden Holzboote. Der Wandel hat zwei Gründe: Zum einen soll der von den großen Elefanten-Herden ohnehin schon dezimierte Baumbestand geschont werden und zum anderen benötigt der Steuermann mit dem leichteren Plastik-Mokoro weniger Kraft. weiterlesen…

Tour durch die Townships

20. Juni 2010 – 14:08

Südafrikas Armenviertel öffnen sich für Touristen. Wer sie wirklich kennenlernen will, sollte zu Fuß gehen.

Es ist ein sonniger Wintertag, so warm, dass es sich eher wie Frühling anfühlt. Die Schuhe hinterlassen Abdrücke im feinen Sand. Am Horizont ragen die Hotels der Strandpromenade in den blauen Himmel. Port Elizabeth, die im Beinamen auch als Windy City deklarierte Millionenstadt am Indischen Ozean, zeigt sich von ihrer freundlichen Seite. Doch um sich an den Strand zu legen, ist das Grüppchen Touristen, das sich hier auf der Düne versammelt hat, nicht gekommen. Zu ihren Füßen liegt ringsum das Walmer Township, eines der ärmsten und verrufensten Viertel der Nelson-Mandela-Metropole. weiterlesen…

Ein Paradies im behutsamen Wandel

22. Mai 2010 – 13:11

Das Transkei-Dorf Nqileni an der südafrikanischen Wildcoast lockt mit atemberaubender Landschaft sowie freundlichen Menschen – und versucht mithilfe des Tourismus der Armut zu entkommen

Der Blick hinunter ins Tal des Bulungula-Flusses ist wie eine Erlösung. Nach zweieinhalb Stunden auf holprigen Staubstraßen ist die gleichnamige Lodge hier erstmals in Sichtweite – und nur noch eine einstündige Wanderung entfernt. „Das Paradies ist per Definition schwer zu erreichen“, lässt die Website der Herberge direkt am Indischen Ozean mit einem Augenzwinkern wissen. weiterlesen…