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Ein Felsen gegen Apartheid

5. August 2016 – 08:36

Vor 60 Jahren protestierten Südafrikas Frauen gegen rassistische Passgesetze – und wurden zum unverzichtbaren Teil der Freiheitsbewegung

Anders als der Rest der Welt feiert Südafrika seinen Frauentag am 9. August. Erinnert wird damit an eine Demonstration von 20.000 Frauen, die an jenem Tag im Jahr 1956 gegen die Passgesetze des Apartheidstaates protestierten. Nach dem Zusammenbruch des rassistischen Regimes und den ersten freien Wahlen 1994 ernannte der seitdem regierende African National Congress (ANC) den 9. August zum nationalen Feiertag. Die Festivitäten in der kommenden Woche sollen nun genau an dem Ort stattfinden, wo die Frauen vor 60 Jahren demonstrierten: vor dem Präsidentenpalast, den Union Buildings, in der Hauptstadt Pretoria. weiterlesen…

Die Vergessenen

28. Mai 2016 – 13:03

Als Namibia 1990 unabhängig wurde, hofften auch die Farmarbeiter in den kargen Weiten des Landes auf eine bessere Zukunft. Heute leben sie in den gleichen Wellblechhütten wie eh und je. Der Optimismus ist gewichen, auch die Kinder sind im Teufelskreis der Armut gefangen. Und selbst das Wenige, das den verarmten Arbeitern an sozialen Leistungen zusteht, bleibt häufig unerreichbar.

Einsam sieht er aus, der Reiter in seinem blauen Overall. Niemand sonst ist zu sehen auf der schier endlosen Schotterpiste, hier in der Region Omaheke im Osten Namibias. In die Wüste, die der heutigen Verwaltungseinheit ihren Namen gibt, haben die Truppen der deutschen Kolonialisten einst die Angehörigen des Volks der Herero getrieben, weil die sich dem Landraub der Siedler widersetzten. weiterlesen…

Am Ende des Regenbogens

7. Dezember 2013 – 13:49

Nachruf. Überzeugter Antirassist, Überwinder der Apartheid und verhinderter Revolutionär: Mit Nelson Mandela stirbt ein Symbol des Freiheitskampfes in Südafrika

»Aus der Erfahrung eines außergewöhnlichen menschlichen Unheils, das viel zu lange dauerte, muß eine Gesellschaft geboren werden, auf die die ganze Menschheit stolz sein kann.« Nelson Mandela hatte hohe Ziele, als er 1994 in den monumentalen Union Buildings in Pretoria, Südafrikas Regierungssitz, als erster schwarzer, von allen Bürgern des Landes gleichberechtigt gewählter Präsident antrat. Seine Rede, abgeschlossen mit den Worten »Gott segne Afrika«, war ein Aufruf zur Ãœberwindung der Apartheid in dem zerrütteten Land – und auf dem gesamten Kontinent. weiterlesen…

Ein Idol für die Welt

6. Dezember 2013 – 13:31

Er war der erste schwarze Präsident seiner Heimat Südafrika und steht wie kein anderer für den Willen zum Frieden und zur Versöhnung zwischen Schwarzen und Weißen. Nun ist Nelson Mandela mit 95 Jahren gestorben. Die Welt trauert um den charismatischen Friedensnobelpreisträger.

„Aus der Erfahrung eines außergewöhnlichen menschlichen Desasters, das zu lange Bestand hatte, muss eine Gesellschaft geboren werden, auf die die ganze Menschheit stolz ist“, sagte Nelson Mandela 1994 in den monumentalen Union Buildings zu Pretoria, Südafrikas Regierungssitz. Es war die Einleitung der ersten Antrittsrede eines schwarzen, von allen Bürgern des Landes gleichberechtigt gewählten Präsidenten in Südafrika. Mandelas Worte, abgeschlossen mit „Gott segne Afrika“, waren eine Erlösung für den ganzen Kontinent. weiterlesen…

Trockenübungen und Eiswürfel

10. September 2012 – 08:38

Namibias Nationalmannschaft bereitet für die Eisstock-WM vor

Scheppernd knallt der Eisstock auf die Fliesen und rutscht über die Terrasse des Windhuker Goethe-Zentrums der Daube entgegen, einer kleinen Holzscheibe, die im hier nur gedachten Zielkreis liegt. Jessy Mweshipopya, amtierender namibischer Meister im Eisstockschießen, trägt seine Trainingsjacke dabei nur wegen des Nationalmannschaftslogos. Es herrscht bestes T-Shirt-Wetter, die Nachmittagssonne sengt über Windhuk und eine Eishalle gibt es im ganzen Land nicht. weiterlesen…

Jagd auf Mandela

28. Juni 2012 – 09:38

Südafrikas Freiheits-Ikone steht besonders bei gesundheitlichen Problemen im Fokus der Medien, ein Task Team soll die teils chaotische Berichterstattung nun koordinieren

Als Nelson Mandela Ende Mai die Jahrhundertflamme seines African National Congress in seinem Haus in Empfang nahm, bekam Südafrika seinen Freiheitshelden erstmals seit Oktober 2011 wieder für kurze Zeit zu sehen. Das staatliche Fernsehen zeigte Mandela in einem Sessel, der sagte, er sei froh die Flamme zu sehen. Ihr Jubiläum feierte die jetzige Regierungspartei bereits im Januar, der kurze Auftritt des Friedensnobelpreisträgers reichte dennoch weltweit für Schlagzeilen. Die Auftritte des bald 94-Jährigen sind selten, das globale Interesse an der seit Jahren gebrechlich wirkenden Freiheitsikone ist aber weiter riesig – bisweilen sogar zu groß für die Südafrikaner. weiterlesen…

Lernen statt verdienen

31. Mai 2012 – 09:19

Die Entlohnung ist Minimal, bezahlt wird in Erfahrung: Ein Engagement als Entwicklungshelfer im Ausland fordert viel Idealismus und einen langen Atem, erweitert dafür aber nicht nur den beruflichen Horizont. Drei Deutsche erzählen über ihre Erfahrungen – von Verbuschung bis Weltfrieden.

Wie sein Hang zu Afrika einst entstanden ist, gesteht Sven Hager heute zögernd, das traue er sich gar nicht so recht zu sagen. Ganz am Anfang stand eine „alte ZDF-Sendung über Shaka Zulu“, gibt er lachend zu. Heute führt Hager im Auftrag der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) ein Qualitätsmanagement-System an zwei Berufsschulen der Nelson Mandela Metropolregion ein. weiterlesen…

Auf der Suche nach dem normalen Leben

1. Dezember 2011 – 21:39

Zum Weltaidstag verkündet UNAIDS weniger Neuansteckungen und besseren Zugang zu Medikamenten/ Die neue Herausforderung: Eine Generation von Teenagern, die mit dem Virus geboren wurden

„Wie geht’s?“ – Die flüchtige Frage gehört in Südafrika mit zur Begrüßung. Die 16-jährige Sibabalwe nimmt sie trotzdem ernst. „Alles cool!“, antwortet sie betont forsch und legt sofort nach: „Es fühlt sich normal an, HIV-positiv zu sein, also führen wir ein normales Leben.“ Die Schülerin ist Teil einer ganzen Generation südafrikanischer Teenager, die mit dem HI-Virus geboren wurden und dank einer verbesserten Versorgung mit antiretroviralen Medikamenten (ARVs) heute ein fast normales Leben führen können. weiterlesen…

Gärten der Hoffnung

1. April 2011 – 23:47

Über den allmorgendlichen Stau, der die Hauptverkehrsadern hinein nach Kapstadt verstopft, kann Kristin Hentschel nur müde lächeln. Wenn die Berlinerin um zehn vor acht ihre Wohnung verlässt, fährt sie der Blechlawine entgegen. Ihr Weg geht hinaus in die Townships der Cape Flats. Zwischen den Blechhütten lässt die Agrarwissenschaftlerin dort neben Auberginen und Spinat vor allem Hoffnung wachsen.

„Wir müssen kämpfen“, sagt Christina Madalane. Der Satz könnte so viel bedeuten in Gugulethu, einem der Townships, in denen die Arbeitslosenquote bei 40 Prozent liegt und die Armut immer noch unübersehbar ist. Doch für die Gärtnerin ist es nur der Spinat, mit dem sie ihr Tun hat. weiterlesen…

Lihleli will das neue Südafrika leben

14. Januar 2011 – 07:48

Wie sich ein 14-Jähriges Township-Mädchen nach oben kämpft

Auf das außerschulische Engagement ihrer Tochter angesprochen, muss Nosandla Kutase lachen. „Manchmal habe ich fast die Nase voll, weil sie jeden Tag bei Masifunde ist“, scherzt sie. Lihleli ist gleichzeitig Chefredakteurin der Schülerzeitung, aktiv in der Kunstgruppe und lernt im Nachmittagsprogramm Learn4Life! einmal wöchentlich „fürs Leben“ – über gesundes Essen, Umweltschutz und Krankheitsverbeugung zum Beispiel. Bei all dem Pensum kümmere sie sich überhaupt nicht mehr um ihre Aufgaben im Haushalt. „Faul ist die!“, schimpft die Mutter. weiterlesen…

Hausaufgaben für eine bessere Zukunft

3. Januar 2011 – 00:39

Dortmunder Lehrerin arbeitet mit Kindern in südafrikanischer Township

Aus ihrer Haustür kann Joana Klein ziemlich genau drei Meter geradeaus schauen. Dann steht die Blechhütte der Nachbarn einem weiter schweifendem Blick im Weg. Die junge Frau aus Frohlinde wohnt in Walmer Township, einem der am dichtesten besiedelten Viertel der südafrikanischen Hafenstadt Port Elizabeth. Als Freiwillige beim deutsch-südafrikanischen Verein Masifunde Bildungsförderung blickt sie dort – den optischen Einschränkungen zum Trotz – ein Jahr lang über den eigenen Tellerrand hinaus. weiterlesen…

Talente aus dem Township

8. Juli 2010 – 08:07

Wie eine südafrikanische Schülerzeitung Klischees bricht

Bis vor einem Jahr gab es in Walmer Township, in das die meisten weißen Südafrikaner nach wie vor keinen Fuß setzen würden, kein einziges Medium. Keine Zeitung, kein Radio, nicht mal einen Blog. Wie für fast alle Schwarzen-Viertel gilt: Es wird über Walmer berichtet, nicht aus Walmer. Die Themen: Morde, Ãœberfälle, Vergewaltigungen. Eine Gruppe von elf Schülern der örtlichen High School kämpft gegen die einseitige Berichterstattung inzwischen mit einem 16-seitigen Magazin an. Walmer’s Own heißt das Heft vielsagend, Walmers Eigenes. weiterlesen…

Das Wunder knapp verpasst – MIT VIDEO

25. Juni 2010 – 11:09

Der südafrikanische WM-Traum ist aus. Obwohl Bafana Bafana am Dienstag erstmals überhaupt gegen Frankreich gewinnen konnte, schieden die Südafrikaner wegen der schlechteren Tordifferenz gegenüber Mexiko als erste Gastgebernation in der Vorrunde einer Fußballweltmeisterschaft aus. „Feel it, it’s gone“, witzelte ein Fan nach der Partie in Anlehnung an den vielzitierten, die WM-Stimmung beschwörenden Slogan des südafrikanischen Fernsehens – „spür‘ es, es ist vorbei“. weiterlesen…

Im Township zuhause

11. Juni 2010 – 09:08

Osnabrücker Studentin arbeitet und lebt in südafrikanischem Armenviertel

Den Sicherheits-Empfehlungen für Südafrika zufolge sollte man Anne-Catrin Hummel nicht einmal besuchen. Die Osnabrücker Studentin wohnt im Walmer Township, einem der ärmsten Viertel der Millionenstadt Port Elizabeth. Für Touristen ist hier eigentlich No-Go-Area, doch die 24-Jährige hat bei einer Gastfamilie ein Zimmer bezogen. Im gleichen Haus leben noch die Vermieterin, deren Mutter, Bruder und drei Kinder. weiterlesen…

Dresscode: Smart und Fußballtrikot – MIT VIDEO

29. Mai 2010 – 10:51

Was den Deutschen ihre Fähnchen am Auto waren, ist den Südafrikanern im Vorfeld der ersten Fußballweltmeisterschaft im Land am Kap ihr Nationaltrikot. Jeden Freitag bieten vor allem die Innenstädte des Landes einen Anblick wie der Osterdeich vor Werder-Heimspielen – nur mit dem Unterschied, dass die Jerseys der heimischen Nationalmannschaft Bafana Bafana nur selten grün waren und auch aktuell gelb sind. weiterlesen…

Die ganze Welt ist eingeladen

26. Mai 2010 – 08:35

Südafrika fiebert der WM entgegen und bereit sich vor, ein guter Gastgeber zu sein

Drei Wochen vor Turnierstart ist die Stimmung in Südafrika bereits weltmeisterlich. Die Menschen am Kap bringen ihre Geschäftsideen in Position, tragen jeden Freitag ihr Nationaltrikot und bereiten sich auf eine riesige Party vor. Eingeladen ist die ganze Welt.

Den Warnungen des deutschen Auswärtigen Amtes zufolge sollte man bei Sindiswa Veto nicht einmal an der Tür klopfen. Die 32-Jährige vermietet zur Weltmeisterschaft Zimmer in ihrem Wohnhaus – mitten in Walmer Township, einem der verrufenen Armenviertel in der Hafenstadt Port Elizabeth. weiterlesen…

In den Straßen Sowetos

10. April 2010 – 09:44

In Johannesburgs Mega-Township Soweto müssen die Ärmsten immer noch um das Mindeste kämpfen

Spätestens seit dem Schüleraufstand von 1976 ist Südafrikas größtes Township Soweto auch international zum Sinnbild der Zwangssiedlungen für Schwarze geworden. Soweto steht stereotyp für den häufig romantisierten Mix aus Armut, Jazzkultur und dem Widerstand gegen die Apartheid. 16 Jahre nach den ersten freien Wahlen des Landes hat sich die gigantische Siedlung, die 1,3 Millionen Menschen beherbergt, stark verändert. Doch der „Struggle“, wie die Menschen hier den Kampf für Gerechtigkeit nennen, ist noch lange nicht vorbei. weiterlesen…

Black, white, pink or green

1. März 2010 – 06:16

One South African football team proves skin color is irrelevant on the football field

Almost all of the players with the Young Chiefs football team come from Walmer Township in the South African World Cup venue of Port Elizabeth. The exceptions are three young Germans who play on the team, disproving prejudices that to do so would be far too dangerous.

One day over a year ago, Vuyisile Meko, the coach of the South African club Young Chiefs, was standing next to the team’s bumpy football field one afternoon in Walmer Township, one of the poorest neighborhoods of Port Elizabeth. The players with the team, the Young Chiefs, were gradually arriving. weiterlesen…